Gerhard-Neumann-Preis 2022 für Abschlussarbeit am Laserinstitut Hochschule Mittweida verliehen

Der Datentransfer mittels Kupferkabel ist hinsichtlich der Übertragungsgeschwindig­keit begrenzt und mit zunehmender Datenmenge pro Sekunde störanfällig. Einen Ausweg bietet die optische Datenübertragung mittels Lichtwellenleiter. Für die Nutzung dieser Technik im Bereich der hochintegrierten Schaltkreise sollen zukünftig statt herkömmlicher Leiterplatten Glaswafer zum Einsatz kommen. Dies ermöglicht eine deutlich kompaktere Bauweise, da die erforderlichen Mikrooptiken zur Ein- und Auskopplung der Laserstrahlung direkt in die Wafer strukturiert werden können. Zudem besteht die Möglichkeit, auf eine äußere Verkabelung teilweise zu verzichten und die Signale in dotierten Bahnen innerhalb des Glaswafers zu leiten. Auch hierfür werden Mikrolinsen benötigt.

Für die Herstellung dieser Mikrooptiken wurde am Laserinstitut Hochschule Mittweida ein neuartiges sequentielles Maskenprojektionsverfahren entwickelt. Im Rahmen seiner Masterarbeit hat sich Eric Syrbe intensiv damit auseinandergesetzt, das Herstellungsverfahren für eine bestmögliche Formgenauigkeit und Oberflächenqualität der Mikrostrukturen zu optimieren. Der Schwerpunkt der Arbeit lag dabei auf der Entwicklung einer Berechnungsmethode, um rotationssymmetrische Mikrooptiken mit definierter Geometrie herstellen zu können. Diese basiert auf der Simulation des Strukturierungsprozesses, mit deren Hilfe unter Vorgabe des Sollkrümmungsradius geeignete Parametersätze berechnet werden sowie der Analyse der erzeugten Mikrostrukturen mittels eines von ihm entwickelten Auswertungsalgorithmus auf Basis der Power-Spectral-Density-(PSD)-Funktion, der nahezu automatisiert die Prozessparameter anpasst. Abschließend war zudem die Optimierung der Bearbeitungszeit hinsichtlich eines späteren industriellen Einsatzes Bestandteil seiner Arbeit.

Für seine hervorragende Abschlussarbeit wurde Herr Syrbe am 17.06.2022 im Rahmen der feierlichen Exmatrikulationsfeier der Hochschule Mittweida mit dem diesjährigen Gerhard-Neumann-Preis ausgezeichnet.